„Weshalb sind die meisten Staaten, die reich sind an Rohstoffen, so arm?“
fragt der Nobelpreisträger 2001 der Ökonomie, der US Amerikaner Josef Stiglitz.
Global nimmt die Nachfrage nach Rohstoffen wie Metallen und Mineralien zu. Firmen, die mit Rohstoffen aus dem Bergbau handeln, haben riesige finanzielle und personelle Mittel. Die Staaten, in denen der Abbau von Metallen und Mineralien stattfindet, sind in der Regel schwach und deren Regierungen haben meist wenig Interesse an der Situation einzelner Dorfgemeinschaften. Lokale Gemeinden betroffen vom Bergbau sind grossmehrheitlich schlecht informiert und verhandlungsschwach. Das frappierende Ungleichgewicht zwischen den Verhandlungspartnern führt dazu, dass lokale Gemeinschaften systematisch übervorteilt werden und für die lokale Bevölkerung und für das Gastland der Firmen nachteilige Verträge zustande kommen.
Nach dem Abbau bleiben eine zerstörte Landschaft und Altlasten zurück, BewohnerInnen der Regionen werden verdrängt und verlieren ihre Lebensgrundlage. Die Bergbau-Firmen kontrollieren die lokalen und regionalen Behörden und haben in der Realität Straffreiheit für Gesetzesübertretungen. Viele Regierungsvertreter und Beamten der Gast-Staaten nehmen die von den Rohstoff-Firmen angebotenen Schmiergelder an, was die Korruption im grossen Stil fördert. Menschen, die sich vor Ort gegen die Ungerechtigkeiten zur Wehr setzen, werden bedroht, kriminalisiert, verfolgt oder umgebracht.